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Gan Eden
 
 
Herzlich Willkommen beim rocktheater e.V.

Gan Eden

 

PLUSZ - Magazin der Sächsischen Zeitung, 20.5.1999

... "Gan Eden", das sind jiddische Lieder, in denen der Poet Itzik Manger Geschichten aus der Bibel besingt. Geschichten voller Neugier, Lust, Neid, Sehnsucht, Hass, Liebe. Für Regisseur Jörg Berger ist die Begegnung mit jiddischer Kultur neu. Ihn begeistern ihre Kraft und Poesie. Für die Mitglieder des Rocktheaters ist jiddische Kunst eine gute Bekannte. Seit 1995 widmen sie sich ihrer Pflege. Damals entdeckten sich die Darsteller das jiddisch-deutsche Singspiel "Die Megille vom Itzik Manger". Viele interessante Kontakte wurden geknüpft, beispielsweise zum Komponisten des Stückes, Dov Seltzer. Es wurde dann eine Premiere im doppelten Sinn, denn die musikalischen jungen Leute gaben dazu auch ein Liederbuch heraus - und unterstützen durch einen Teil des Verkaufserlöses den Wiederaufbau der Synagoge in Dresden.

Die Probe läuft. Abraham hat seine Magd Hagar rausgeworfen, mit der er ein uneheliches Kind hat. Die Frau leidet. Doch dann mobilisiert sie ihre Kraft. In den biblischen Begebenheiten finden sich manche Parallelen zum Leben im modernen Israel. Was musste dieses Volk schon durchmachen - und hat sich trotzdem einen ungeheueren Lebensmut bewahrt.

Viele Lieder erzählen davon. Wie das, das Alina gerade mit ihrer schönen Stimme vorträgt. A-capella, die Musiker werden erst später dazu kommen.

Alina ist unter den Mitgliedern des Rocktheaters eine Ausnahme. Sie studiert das Fach Musical an der Theaterhochschule in Leipzig. Die anderen sehen im Singen, Tanzen, Spielen mehr eine bereichernde Freizeitbeschäftigung. Mal weg von den Akten, meint Martin, der Jurist ist. Er spielt in "Gan Eden" einen der drei Engel, die das Geschehen kommentieren. Martin schlüpft in sein Probenkostüm und albert ein bisschen mit den anderen herum. Es wird gelacht, obwohl der Truppe heute nicht zum Lachen ist. Nicht, weil die Premiere immer näher rückt. Bei ihrer Bühnenerfahrung - das Rocktheater brachte seit 1994 fast zehn Inszenierungen heraus - steigt das Lampenfieber zwar jedesmal, aber auf ihr Handwerkszeug konnten sie sich bisher immer verlassen. Mit "Die Megille" gastierte die Truppe sogar schon in Hamburg, Hannover, Leipzig, München. Das Problem der Truppe ist ihre derzeitige Heimatlosigkeit. Für diesmal haben sie Asylrecht in der "bühne" gefunden. Und das nächste Mal? ...

"Wir leben ewig" heisst es in einem jiddischen Lied. Und warum sollte sich das Rocktheater von diesem Lebensmut nicht ein bisschen abschauen? In ihren Inszenierungen erzählen sie schliesslich davon.

 

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