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Die Megille
 
 
Herzlich Willkommen beim rocktheater e.V.

Die Megille

 

Dresdner, Heft 12 / 1996

... Der Saal des Brennhauses ist proppevoll. Stühle werden hereingetragen, ein Spieler leutet mit einer Triangel und bittet um Aufmerksamkeit, Gebäck - Hamantaschen, keiner weiss, was das ist, aber es schmeckt vorzüglich - wird unter den Zuschauern verteilt. Schon bevor es richtig losgeht, verbreitet die Atmosphäre mehr als ein gewöhnlicher Theaterbesuch. (...)

Das Stück in der Regie von Mike Wappler ist bemerkenswert in seiner Ausstrahlung. Leicht und spritzig sind die darstellerischen Leistungen, die einzelnen Figuren grotesk, selbstironisch und voller Witz gezeichnet. Die Zuschauer lassen sich fesseln von diesem Stück jiddischen Lebensgefühl. Verblasst da nicht manch scheinheilig geführte Diskussion über jüdische Geschichte neben diesem Werk? Unverkrampft und locker gibt man sich Vergangenheit wie Gegenwart hin.

Nun, wie der Anlass des Purimspiels erwarten lässt, Esther rettet die Juden, indem sie "Schlafzimmerpolitik" betreibt. Haman endet am Galgen. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Laiendarsteller ist der Abend so stark in seinem Gefühl. An keiner Stelle kommt Langeweile oder gar Unverständnis auf. Die Freude an dieser leicht geführten Parodie des Rocktheater Dresden lässt uns mit einem warmen Herzen zurück. Dem an diesem Abend anwesenden jüdischen Schriftsteller Lew Berinski sieht man dies ebenfalls an. Und so erleben wir nach der Vorstellung, bei Wodka, Bier und Akkordeon, mit Berinski in der Mitte, noch ein Stück mehr des Lebensgefühls.

Noch ein Wort zu Gesang und Musik. Sabine Meyer merkt man die musikalische Ausbildung an. Nuanciert und trotzdem kraftvoll singt sie uns die Lieder Esthers. Auch das Klagelied Fastrigosses Mame (Kerstin Herrmann) geht durch den Bauch. Und der Chor (das Volk) brilliert in seiner Geschlossenheit und Kraft. (...)

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