Mission: Theater International
Integrationsprojekt - (IntegraDD)
FATZ (nächste Ausgabe)
„Wie gehen die hier eigentlich mit Migranten in 100 Jahren um?“ „Die werden abgeschoben.“ „Und wohin?“ „Ins All.“ Über diese These haben sich die Teilnehmer des Dresdner Projektes „Mission: Theaterinternational“ Gedanken gemacht. Die Ergebnisse dieser Überlegungen haben sie nun auf die Bühne gebracht. Entstanden ist eine unterhaltsame Reise durchs All auf der Suche nach einem geeigneten Planten für die Abgeschobenen. An Bord sind neben Migranten auch verstoßene Deutsche und – als ob das nicht schon genug Konfliktpotenzial bieten würde – zwei Außerirdische, deren Planet zerstört wurde.
Auf der Suche nach der neuen Heimat landen die Reisenden auf drei verschiedenen Planeten. Die Bewohner des ersten Planeten haben einen strikten Plan: Arbeit, Essen, Freizeit, Schlafen und keine Zeit für die Neuankömmlinge. Auf dem zweiten Planeten herrscht „Scheißstimmung“ und auf dem dritten werden die Neuankömmlinge abgeschoben, weil sie keine der Fragen zum Planeten „Bürokratia“ beantworten können. Drei mal abgeschoben. Die Besatzung findet keinen neuen Heimatplaneten und endet in einem Kometenschauer. Die Darsteller kommen aus Italien, Russland, dem Libanon und Deutschland. Viele von ihnen fühlen sich so, wie die Figuren, in die sie für „Mission: Theaterinternational“ geschlüpft sind: heimatlos.
Das Theaterprojekt ist aus der Plattform „Integra DD – die internationale Stadt“ heraus entstanden und ist eine Kooperation des Rocktheater Dresden e. V., des Kultur Aktiv e.V. und des Kulturhaus Raskolnikow / Galerie e.V.. Im Zentrum dieses Projektes stehen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Über Inserate in Stadtteilmagazinen und über Kontakte zu Migrationsdiensten in Dresden wurden theaterinteressierte Darsteller gefunden. Seit Oktober 2008 entwickelten sie unter der Leitung des Theaterpädagogen Frank Hohl ein Stück zum Thema „Migration/Integration“. Dabei brachten die Teilnehmer erlebte Alltagsprobleme, wie Sprachbarrieren und Vorurteile ein. Das Thema wird trotz seiner Ernsthaftigkeit, keinesfalls ernst dargestellt. Das Stück lebt vom Einfallsreichtum der Darsteller und des Regisseurs. Liebevoll sind Kostüme und Requisiten hergestellt wurden. Die Reise endet in einer Kissenschlacht und bildet den Anfang eines Austausches mit dem Publikum.
Die nächste Vorstellung findet am 02. Juli im Societätstheater in
Dresden statt.Weitere Informationen unter www.integradd.de